Thema: Fatih Akin – Kampf der Kulturen oder friedliche Koexistenz von Orient und Abendland in „Gegen die Wand“

 

                                                                                                                                                      I.      Fatih Akin:

 

 

Fatih Akin (geb. 25. August 1975) ist der Sohn türkischer Einwanderer. Seine Eltern kamen 1965 aufgrund der Gastarbeiterwelle aus der Türkei nach Deutschland, um sich bessere Lebensumstände zu leisten. Sein Vater, ein gläubiger Muslim und Schauspieler, wechselte den Beruf und arbeitete als Fachkraft in einer Teppich Reinigungsfirma. Auch die Mutter folgte ihrem Mann nach 3 Jahren, aber musste dafür ihre Stelle als Grundschullehrerin aufgeben.

 

Fatih Akin machte seine ersten Schauspielerfahrungen in der Schule. Dort entdeckte er die Faszination der Schauspielerei und von Filmen so dass sich dadurch sein Ziel, Regisseur zu werden, verfestigte. Daher wurde er Mitglied der Off- Theatergruppe der Hamburger Thalia Theater, wofür er Kurzgeschichten, kurze Drehbücher schrieb und diese mit der Super-8-Kamera probte.

 

Sein eigenen Erfahrungen brachte er ab 1993 immer mehr bei Aushilfstätigkeiten der Wüste Filmproduktion des Hamburger Produzenten von Ralph Schwingel ein und übernahm dabei immer mehr Rollen als Autor, Regisseur und Schauspieler. Ab 1994 widmete er sich seinem Abitur und dem Studium für Visuelle Kommunikation für bildende Kunst an der Hamburger Hochschule (HfbK), die er dann 2000 abgeschloss.

 

Erst durch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Schwingel und der Publikation der Kurzfilme „Sensin“ (1995) und „Getürkt“ (1996) schaffte er einen gewissen Durchbruch in seiner Karriere. Danach folgten die ersten Erfolge als Filmspielregisseur mit „Kurz und schmerzlos“ (Regie und Drehbuch, 1998), „Kismet“ (Hauptdarsteller, 1999), „Im Juli“ (Regie und Drehbuch, 2000) und „Solino“ (Regie, 2002).

 

2004 gründete Fatih Akin zusammen mit Andreas Thiel und Klaus Maeck die Filmproduktionsfirma Corazon International. Durch den deutschen Beitrag in von Lars von Trier produzierten Film „Europäische Visionen“ und dem Spielfilm „Gegen die Wand“, wofür er den Goldenen Bären und auch den Deutschen – und Europäischen Filmpreis gewann, erreichte er den Sprung als Jurymitglied  2005 in den Filmfestspielen in Cannes und bekam die Stelle als Gastprofessor zum Wintersemester 05/06 an der HfbK.

 

Die Weltpremiere feierte sein Film „Auf der anderen Seite“ (2007)  zu den 60. Filmfestspielen in Cannes, wofür er nicht nur den Drehbuchpreis, sondern auch den Ökumenischen Jury Preis erhielt. Mit dem Film war Fatih Akin auch als offizieller deutscher Beitrag für den besten nicht englischsprachigen Film bei der Oscar-Verleihung 2008 vornominiert. Auch seine Schauspielkarriere blieb nicht auf der Strecke. Er spielte in den Filmen „Das Experiment“, „Getürkt“, „Kismet“, „Black Souls“, „Die Liebenden vom Hotel von Osman“ und der türkischen Komödie „Hirsiz var“ mit.

 

                   II.      Der Kontrast zwischen türkischen und deutschen Filmen:

 

 

Türkische Filme im Allgemeinen sind von emotionaler, werteorientierter und auf Normen basierender Filmkunst geprägt. Es werden hauptsächlich Drehbücher über Familienbeziehungen, der Liebe, der Lebensumstände des Menschen, der Romantik und der Beziehung zum Ausland verfilmt. Dabei ist die Fokusierung auf das menschliche Verhalten ein typisches Merkmal von türkischen Filmen. Dadurch kommen verschiedene Charaktere und Charaktereigenschaften des Menschen zum Vorschein, so dass der Zuschauer eine Lehre für sich und seinen persönlichen Alltag ziehen kann.

 

Im Gegensatz dazu sind deutsche Filme sehr westlich orientiert. Stehen für westliche Werte wie z. B. Sachlichkeit, Distanz von jeglicher Emotionalität und von zwischenmenschlichen Verpflichtungen. Es werden Handlungen aus dem Alltag verfilmt mit einem best möglichen Ausgang aus den Lehren der Wissenschaft.

 

In Zeiten zunehmender globaler Mobilität von Menschen und Medien haben die Fragen über den Stellenwert der transnationalen kulturellen Produktion von Reisenden und Heimatlosen aller Art eine neue Brisanz gewonnen. Grenzgängern und zugewanderten Bevölkerungsgruppen werden zwar als produktive Provokation gegen den Begriff einer reinen nationalen Kultur verstanden. Doch die Präsenz von „Fremden“ wird zur Herausforderung, die Geschichte der Nation neu zu erzählen.

 

In Bezug auf das Kino spricht man von einem neuen Genre, das die herkömmlichen geographischen, nationalen, kulturellen und filmischen Grenzen sprengt. Die Filmkunst von Fatih Akin ist ein Beispiel dafür.

 

 

         III.      Charakterisierung der Türken in deutschen Filmen:

 

 

Aufgrund der Globalisierung wachsen Kulturen immer mehr zusammen und haben keine Chance, sich davor zu flüchten, außer den Verzicht auf Wohlstand und der kompletten Isolation aus der Weltwirtschaft. Dadurch kommen Großkulturen wie Deutschland und Türkei immer dichter in Kontakt. Ein Bedienungshandbuch für den kulturellen Austausch zwischenmenschlicher Beziehungen ist noch nicht geschrieben worden und wird auch schwer zusammen zu fassen sein. Denn dadurch kommen verschiedenste Aussagen zwischen zweier Nationen zusammen. Allerdings werden Aussagen öfters im Alltag durch Klischees untermauert, sei es bewusst oder unbewusst.

 

Aber meistens ist es auf unbewusster Ebene, so dass Klischee gerne mal dafür benutzt werden, um den Anderen irgendwie zwingend einordnen zu können, um die andere Kultur kennen zu lernen, um Beziehungen mit der anderen Kultur besser verstehen zu können oder auch um die Behandlung und oftmals auch die Diskriminierung von Menschen anderer Kulturen als Rechtfertigung nehmen zu können.

 

Das Verhaltensmuster eines Deutschen oder auch eines Türken bzw. einer anderen Nation kann nicht konkret bestimmt werden. Jeder Mensch ist frei in der Entscheidung, welchen Lebensweg er wählt. Somit kreiert er sich seine Welt, in der er leben möchte, selbst. Allein deswegen kann gefolgert werden, dass die Menschen gleicher Herkunft nicht auch in die gleiche Kategorie bzw. nicht in die gleiche Schublade gesteckt werden, da solch ein Vorgehen ja nur auf Klischees oder auch Vorurteilen beruht. Denn jeder Mensch reagiert auf geistiger und emotionaler Ebene zu jeder Entscheidung, die er im Leben trifft, anders. Die Medienwelt z. B. entscheidet darüber, wie sie einen Menschen aus einer anderen Kultur darstellt.

 

Als Fazit kann man sagen, dass die Meinungsbildung sowie die Darstellung eines Menschen von der Kultur abhängig ist. Auch fließen geschichtliche Einflüsse mit in die Darstellungsweise; wie die Urangst gegenüber dem Osmanischen Reiches bzw. den Osmanen (Türkei / Türken). Auch darf man als Türke die Darstellungsweise der Türken in deutschen Filmen nicht eng sehen. Denn in irgendeiner Weise basiert es schon auf Tatsachen.  Doch Gefahr läuft man beidseitig auf falschen Nährboden, d. h. wenn die Häufigkeit dieser Darstellungsweise eintrifft und es von der Bevölkerung gegenüber den Menschen anderer Kultur als Wahrheit angenommen wird.

 

 

              IV.      Analyse der interkulturellen Beziehungen anhand des Filmes „Gegen die Wand“:

 

 

 

Fatih Akin beschäftigt sich häufiger in Filmen mit Genres wie Gangsterfilm, Familiensaga, Roadmovie oder Liebesgeschichten, um ein junges und unkonventionelles Kino zu präsentieren. In seinen Filmen spielen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Lebensauffassungen eine Rolle. Es werden Handlungen von Personen mit unterschiedlicher Wertevorstellung inszeniert mit glücklicher Übereinkunft oder brutalem Zusammenprall. Er nutzt hauptsächlich in den Filmen deutsche und türkische Werte, versucht sie zu kombinieren und zeigt dem Zuschauer, dass manche Werte nicht zu kombinieren sind. Das Ende ist meist offen ohne ein „Happy End“.

 

Zusätzlich versucht der deutsche Filmemacher öfters Filmmusik selbst zu kreieren, um die Filmkunst in weiteren Ebene auszubauen. Die Filmkunst bzw. das Kino besteht nämlich aus 2 Dimensionen: der horizontaler und der vertikaler Ebene. Durch die geschickte Wahl der Filmmusik versucht er die Menschen auf einer emotionalen Ebene abzuholen, um seine Zuschauer noch besser fesseln zu können

 

Durch die internationale Präsenz seiner Filme fördert Fatih Akin mit seinen Werken nicht nur den Kulturenaustausch zwischen Deutschland und der Türkei, sondern schafft auch eben aus Deutschland heraus eine Basis für ein Weltkino. Durch die Aufgreifung vieler verschiedenartiger kultureller Werte in Filmen vermittelt er nicht nur national, sondern auch international die Auseinandersetzung zwischen den Kulturen und mögliche Ausgänge dieser Konflikte.

 

Er versucht die Menschen unterschiedlicher Nationen darzustellen, indem er die Welt und das Leben nicht von einem Standpunkt aus betrachtet. Stattdessen versucht er mehrer Perspektiven in Alltagssituationen mit einzubauen.

 

                                                                                                                V.      Literaturverzeichnis:

a)    Sekundärliteratur:

Fatih Akin:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fatih_Ak%C4%B1n

http://www.filmportal.de/df/4c/Uebersicht,,,,,,,,2F58287FBBE14628B5723214A896D225,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html

http://www.filmreporter.de/person/93;Fatih-Akin

http://www.filmdb.de/regisseursuche.php?name=Fatih%20Akin

http://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=fatih_akin

http://www.ard.de/kultur/film-kino/fatih-akin/-/id=8328/nid=8328/did=686680/ycysqq/index.html

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/deutsche-bewerbung_aid_133208.html

 

Vergleich türkisches

und deutsches Kino:                                    http://www.top10-charts.com/kino-charts.html

                                                                              http://sinema.milliyet.com.tr/Filmler.aspx?Page=Vizyondakiler

                                                                              http://sinema.milliyet.com.tr/Default.aspx

                                                                              http://www.turksinemasi.com/turk_sinema_tarihi/turk_sinema_tarihi.asp

 

 

Klischee der Länder:             http://www.kulturaustausch-deutsch-tuerkisch.org/de/kulturaustausch.htm

http://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-299/_nr-196/i.html

http://www.migration-boell.de/web/diversity/48_1251.asp

http://www.monstersandcritics.de/artikel/200806/article_59590.php

http://www.filmeeinewelt.ch/deutsch/pagesnav/framesE4.htm?../pageswrk/51053a.htm&KA

http://archiv.bmbwk.gv.at/forschung/fps/fremdenfeindlichkeit/projekte/Fremdenfeindlichkeit_Pro3875.xml

http://www.integratv.de/wp-content/uploads/2007/07/abstract_integratv_deu.pdf

http://www.bpb.de/publikationen/YQEK12,0,Europ%E4ische_Werte_Passt_die_T%FCrkei_kulturell_zur_EU.html

http://www.focus.de/kultur/kino_tv/kulturforum_aid_50792.html

http://www.exil-club.de/dyn/9.asp?Aid=38&Avalidate=603786647&cache=61863&url=57485%2Easp

http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2005/02/04/a0019

 

 

Analyse des Films:                                            http://www.welt.de/kultur/article889286/Hollywood_klopft_an_und_ich_danke.html

http://www.funke-stertz.de/schauspielerinnen/striebeck.html#

http://www.sibel-kekilli-fan.de/eingang.html

http://www.istanbulpost.net/04/03/04/perihan.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Wert

http://www.stern.de/politik/deutschland/forsa/:%0A%09%09stern-Umfrage%0A%09%09%09-Deutsche-T%FCrken-%E4hnliche-Werte/611665.html?nv=rss

http://www.perlentaucher.de/buch/23422.html

http://www.tcberlinbe.de/de/trde/geschichte.htm

http://www.marktundmittelstand.de/nachrichten/politik/detail/index.php?newsID=%2Fnachrichten%2Fmeldungen%2F2008_02%2F11_gm_alesi_interview%2Findex.php

http://www.tuerkei-erkunden.de/richtiger-umgang-mit-der-gastfreundschaft/

http://www.tuerkei-erkunden.de/die-bevoelkerung/

http://forum.ingame.de/quake/showthread.php?s=183bc9b4c9f361f6e087c9726416bd53&threadid=203016                      

Datenschutzerklärung
Kostenlose Webseite erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!